Mit Erdgas fahren: Neue Technologien machen Hoffnung

  • 25. April 2013
  • 449 views

  • 0 Kommentare

  • 0 favorites

Vom "Dual Fuel" bis zum "CULT-Antrieb": Das Potenzial
von Erdgas zum Erreichen des Ziels, den CO2-Ausstoß von
Fahrzeugantrieben drastisch zu senken, scheint durch völlig neuartige
technische Entwicklungen an Bedeutung zu gewinnen. Viel versprechende
Forschungsprojekte, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, wurden
Donnerstag Vormittag beim 34. Internationalen Wiener Motorensymposium
vorgestellt. 1000 Motorenexperten und Wissenschaftler aus aller...

Vom "Dual Fuel" bis zum "CULT-Antrieb": Das Potenzial
von Erdgas zum Erreichen des Ziels, den CO2-Ausstoß von
Fahrzeugantrieben drastisch zu senken, scheint durch völlig neuartige
technische Entwicklungen an Bedeutung zu gewinnen. Viel versprechende
Forschungsprojekte, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, wurden
Donnerstag Vormittag beim 34. Internationalen Wiener Motorensymposium
vorgestellt. 1000 Motorenexperten und Wissenschaftler aus aller Welt
nehmen an diesem Kongress in der Wiener Hofburg teil.

Eines dieser Forschungsprojekte wird im Magna Powertrain
Engineering Center Steyr betrieben - die kombinierte Verbrennung von
Erdgas und Dieselkraftstoff in einem geringfügig modifizierten
7-Liter-Nutzfahrzeugmotor. Gaszumischungsraten von bis zu maximal 90
Prozent, im Durchschnitt 70 Prozent, sind dabei möglich.

Die gleichzeitige Verbrennung von Diesel und Erdgas "zeigt über
weite Bereiche des Motorkennfelds großes Potenzial für Partikel- und
CO2-Reduktion", berichtete Dipl.-Ing. Clemens Doppelbauer von Magna.
In den Versuchen konnten die CO2-Emissionen um aktuell 18 Prozent
verringert werden, teilweise sogar bis zu 25 Prozent. Für die
Frächter relevant sei die kurzfristig erzielbare signifikante
Reduktion der Kraftstoffkosten und die Freiheit, im Bedarfsfall im
reinen Dieselbetrieb fahren zu können, so DI Doppelbauer. Dies werde
dem Dual-Fuel-Verbrennungsverfahren in den nächsten Jahren einen
beachtlichen Marktanteil im Langstrecken-Güterverkehr bescheren.
CULT-Antrieb als attraktive Alternative zum Elektroauto

Über den "CULT-Antrieb" - ein Forschungsprojekt am Institut für
Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien mit Magna Steyr
Fahrzeugtechnik und weiteren Partnern - berichtete der Motorenexperte
Prof. Dr. Peter Hofmann. Im Zuge des Projekts wird ein
hocheffizienter Gasmotor mit Direkteinblasung für ein
Ultraleicht-Fahrzeug im A-Segment entwickelt. Der Kleinwagen soll
nicht mehr als 600 Kilogramm auf die Waage bringen und im Hinblick
auf das CO2-Flottenverbrauchsziel für 2020 vom 95 g/km eine
attraktive Alternative zu Elektrofahrzeugen darstellen.

CULT steht für "Cars' Ultra Light Technology". Als Basis für das
Antriebsaggregat dient ein serienmäßiger Dreizylinder-Ottomotor, ein
Vierventiler mit Abgasturboaufladung, der für monovalenten
Erdgasbetrieb adaptiert und optimiert wird. Besonderheiten des Motors
sind Direkteinblasung und hohe Verdichtung. Im Vergleich zur
Basis-Benzinmotorvariante konnte der CO2-Ausstoß bereits um 31
Prozent abgesenkt werden, berichtete Prof. Hofmann - mit den weiteren
geplanten Maßnahmen am Antriebsstrang und dem Fahrzeug gelange damit
das ambitionierte Ziel von 50 Gramm CO2 pro Kilometer "in erreichbare
Nähe".